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Delegiertenversammlung des LFL

Zahlreiche Delegierte und Ehrengäste informierten sich am Freitag, 27. November 2015 im Rahmen der zweijährigen Delegiertenversammlung des Landesverbandes für Leistungsprüfungen und Qualitätssicherung in OÖ.  (LfL) über die aktuellen Entwicklungen in der Qualitätssicherung von Milch und Fleisch in Oberösterreich.

Der durch die Versammlung für weitere vier Jahre gewählte Obmann Josef Mair berichtete über  zuletzt zufriedenstellende Märkte bei Zucht- und Schlachtvieh sowie über einen angespannten Milchmarkt. Die Beiträge der öffentlichen Hand an den LfL sind in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Wichtigste Aufgabe ist ein modernes und kostengünstiges Dienstleistungspaket für die Mitglieder und Kunden anzubieten, welches ständig ausgebaut und weiterentwickelt wird. Ein Meilenstein ist die Etablierung des Qualitätsprogrammes QS Kuh mit Nutzung eines Kontrollkostenzuschusses für die Mitglieder der Leistungsprüfung von 24 Euro pro Kuh und Jahr. Entscheidend ist auch die Bündelung der Interessen auf nationaler oder internationaler Ebene in der Dachorganisation LKV Austria sowie im deutsch-österreichischen Rinderdatenverbund.

Geschäftsführer DI Markus Koblmüller berichtet über eine erfreuliche Strukturentwicklung. Im Milchbereich gehen die Anzahl der Betriebe moderat zurück, die Zahl der Kontrollkühe ist  jedoch weiterhin steigend. Stabil sind auch die Anzahl der Schlachtbetriebe und der klassifizierten Rinder und Schweine. Wesentliche Arbeitsthemen in der Leistungsprüfung waren die Einführung der Trächtigkeitsuntersuchung Milch mit aktuell 400 – 500 Proben pro Woche (jede 6. Kuh unter Leistungsprüfung in OÖ), neue Dienstleistungen zur Verbesserung der Eutergesundheit mit Erfassung einer Checkliste über die Melkarbeit und Melkhygiene und die Unterstützung der bakteriologischen Milchuntersuchung sowie die kostenlose Überprüfung der Milchmengenmessung bei Melkroboterbetrieben. Im Klassifizierungsbereich wurde gemeinsam mit der Veterinärbehörde die elektronische Beschau- und Befunddatenerfassung auf den Schlachtbetrieben eingeführt. Die Klassifizierungsdaten aller Schlachtbetriebe (auch der Kleinstbetriebe) sind seit dem heurigen Jahr vollständig in der ÖFK Datenbank abrufbar. Die Onlineangebote der Leistungsprüfung und Klassifizierung sollen durch die Betriebe in Zukunft noch intensiver genutzt werden. Die knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im letzten Jahr rund 233.000 Arbeitsstunden geleistet. Zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Dienstleistungsqualität ist neben einem etablierten Qualitätsmanagementsystem vor allem eine laufende Schulung und Weiterbildung das Um und Auf. Die periodischen Fachgespräche im Rahmen der Betriebsbesuche der Leistungsprüfung sollen noch ausgebaut werden, um die Betriebe mit aktuellen und wichtigen Fachinformationen in der Betriebsführung zu unterstützen. Als Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit des Personals wurde im Rahmen des 75jährigen Verbandsjubiläums im letzten Jahr erstmals ein gemeinsames Mitarbeiterfest gefeiert.
 

Wirtschaftsprüfer Mag. Wolfgang Holzinger stellte eine solide und ordnungsgemäße Finanzgebarung fest. Die URG-Kennzahlen sind erfüllt, das Eigenkapital ist jedoch noch zu erhöhen.

In der Versammlung wurden die Funktionäre für die neue Periode gewählt, wobei die Hälfte davon neu sind. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker und ZAR-Obmann ÖR Anton Wagner gratulierten dem LfL zur positiven Entwicklung und gingen in ihren Grußworten auf die aktuellen politischen Rahmenbedingungen und die Aussichten auf den Märkten ein. Österreich muss in der Produktion weiterhin bedingungslos auf Qualität setzen. Das Image der Landwirtschaft in Österreich ist sehr gut, muss aber noch stärker durch die Landwirtschaft selbst transportiert werden. Bildung, Forschung und Stärkung des unternehmerisches Denken sind wichtige Zukunftsthemen, mit Krankjammern hat man keine Perspektive.
 

In einem interessanten Fachreferat stellte der Geschäftsführer des LKV Bayern Uwe Gottwald die Organisation und die aktuellen Dienstleistungsangebote vor. Die Milchleistungsprüfung für die rund 22.000 Betriebe mit rund 1 Mio. Kühen wird im gemeinsamen EDV System des Rinderdatenverbundes abgewickelt. Aus seiner Sicht ist es wichtig, dass man sich um die eigenen Mitglieder sprich Kunden kümmert und sich Zeit für Gespräche nimmt. Das umfangreiche Datenmaterial muss gut aufbereitet werden, damit es zu einer verdaulichen Information wird. Ein starker Focus liegt in Bayern im Ausbau der Beratung. Durch den Rückzug der staatlichen Einrichtungen hat sich der LKV Bayern als der Beratungsdienstleister in der Milchviehhaltung mit verschiedenen Spezialprodukten wie Fütterungs-, Anpaarungs- und Haltungsberatung etabliert. 

In der abschließenden Ehrung wurde sieben ausgeschiedenen Funktionären für ihre aktive Mitarbeit in den LfL Gremien herzlich gedankt.

Autor: DI Markus Koblmüller | 04.12.2015

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